Männersprechstunde: Warum er nicht über Probleme spricht
Vielen Männern fällt es schwer offen über Probleme zu sprechen und dies führt meist zu großen Missverständnissen in der zwischenmenschlichen Beziehung. Ich möchte dir hier erklären warum das so ist.
Als Erstes muss man wissen das Männer und Frauen unterschiedlich denken. Sowohl inhaltlich wie praktisch. Männer denken sehr viel nach innen. Das bedeutet, wenn der Mann vor einem Problem, Herausforderung oder einer Entscheidung steht, zieht er sich zurück. Diese Rückzüge kennst du bestimmt sehr gut.
Dieser Rückzug hat jedoch nichts mit Dir als Person zu tun. Sondern in erster Linie etwas damit das der Mann an einem Punkt im Leben ist wo er sich selbst reflektieren muss um zu erkennen wie er mit der derzeitigen Situation umgeht. Das spannende ist ja das wir nicht nur eine Situation in unserem Leben haben sondern das ja verschiedene Situationen gleichzeitig auf uns einwirken. Beruflich, privat, finanziell, Familie, soziales Umfeld, und andere äußere Einflüsse.
Jeder von uns ist diesem ausgesetzt, jedoch gehen Männer und Frauen total unterschiedlich damit um. Männer ziehen sich in ihre Höhle zurück und muss einen Schlachtplan entwickeln. Dies tut er für sich allein. Wenn er dann im Kopf seinen Schlachtplan hat, ist für ihn das Problem gelöst. Meist wird das Verhalten und der Umgang radikal verändert ohne das dies thematisiert wird. Sprich Radikale Reaktion ohne Reflexion. Oft wird dann in den Gedanken die Situation als Feind angesehen der bekämpft werden muss. Ohne das reflektiert wird was der eigene Beitrag zur Situation war.
Frauen dagegen tun sich mit Freundinnen zusammen und besprechen die Situation und arbeiten das Problem heraus. Auch dann wird gemeinsam ein Schlachtplan entwickelt. Und umgesetzt.
Und das verblüffende ist, dass beide Parteien unterschiedlich an das Problem oder Situation herangehen. Und sich gegenseitig dennoch bestätigen. Denn in dem das die Frau das Problem verbalisieren kann und das Problem an sich auch benennen kann. Wird der Mann dies als ein persönlichen Angriff werten, gegen den er sich verteidigen oder bekämpfen muss. Dies wiederum bestätigt die Annahme der Frau, dass genau dort das Problem liegt. Und so schaukeln sich dann auch große Missverständnisse hoch.
Es ist also wichtig, sich erst einmal klarzumachen, ein Rückzug, von einem Mann nicht unbedingt etwas mit mir als Mensch zu tun, sondern dass er mit den Situationen des Lebens gerade überfordert ist. Und versucht einen Schlachtplan zu entwickeln. Soweit ist das auch alles in Ordnung. Jeder von uns hat seine ganz eigene Art mit Problemen umzugehen. müssen wir dem andern auch lassen, dieser Art. Das einzigste, wo wir intervenieren können und auch dürfen ist in der Umsetzung des Schlachtplans.
Was kannst du jetzt tun?
Wichtig ist, benenne erst einmal die Situation. Ich habe ein Problem mit ……
Vermeide Sezer, wie wir haben ein Problem. Dieser Satz wird sofort als ein persönlicher Angriff gewertet, weil dieser Satz tatsächlich auch sehr übergriffig ist. Denn mit diesem Satz machst du dein Problem gleichzeitig auch zu seinem Problem.
Wenn du dein Problem benannt hast, frage ihn, wie er diese Situation sieht oder wie es ihm mit dieser Situation geht.
Das ist nämlich wichtig, um erst einmal herauszufinden, ob man gegenüber mit dieser Situation auch ein Problem hat. Wichtig hierbei nicht interpretieren und nicht annehmen, dass es so sei. Sondern ganz klar Fragen. Wie geht es dir mit dieser Situation oder wie geht es dir in dieser Situation. Wie siehst du diese Situation? Denn ganz oft haben wir in einer Situation oder mit einer Situation ein Problem und unser gegenüber hat leider gar kein Problem damit. Denn das hilft uns erst einmal muss ich das Problem mit mir selbst klären, oder müssen wir gemeinsam eine Lösung für die Situation finden. Wie kann eine Situation dann verändert werden.
Das wichtigste ist versuche nicht das Problem von ihm zu lösen.
Oft ist es ja lieb gemeint und kommt auch wirklich aus tiefstem Herzen, dass man Impulse geben möchte oder dass man eine Hilfestellung geben möchte, damit der liebe Mann sein Problem lösen kann. Es ist tatsächlich nicht unsere Aufgabe, die persönlichen Probleme des anderen zu lösen. Man muss dem andern sein Problem lassen. In dem Moment, wo wir Lösungsansätze oder Lösungsimpulse geben, greifen wir aktiv in den mehr oder weniger vorhandenen Schlachtplan des anderen ein. Dies führt meist dazu, dass nichts passiert. Was wiederum Natürlich zu Frust führt. Und dieser Frust ist tatsächlich auf beiden Seiten. Das was du tun kannst, ist offen zu sagen wenn du darüber reden möchtest oder wenn du vielleicht mal hören möchtest wie ich mit sowas umgehen, kannst du gerne auf mich zukommen. D.h. ich kann eine Hilfe anbieten, aber der andere muss diese Hilfe proaktiv annehmen. damit ermöglichen wir auch dem anderen wieder in die Eigenverantwortung zu kommen. Ungefragte Lösungsansätze sind ein Tabu, auch wenn sie von Herzen kommen und gut gemeint sind.
Natürlich ist das alles erst einmal nur ein Leitfaden, wie man eben Probleme bei einem Mann erkennen kann. Sehr gerne entwickeln wir auch deinen Schlachtplan gemeinsam. Gerne gebe ich dir Möglichkeiten an die Hand, wie du ihm helfen kannst, ohne dabei übergriffig zu sein. Und ihm immer noch die Möglichkeit gibst, erst mal mit seinem Schlachtplan etwas zu versuchen.
Denn um einen Mann zu verstehen, muss man einen Mann fragen. Und ich helfe dir gerne in die Welt der Männer und ihre Gedanken einzutauchen. Ich freue mich auf jeden Fall auf unser Gespräch.
Beste Grüße, dein Männerflüsterer Christoph
Autor
Christoph
*Bekannt aus dem TV* Um einen Mann zu verstehen, musst Du einen Mann Fragen. Tauche mit mir gemeinsam ein in die Gedanken und Sichtweisen deines Seelenpartners.
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