Männeranalyse: warum zieht sich ein Mann zurück?
Rückzüge fühlen sich oft an wie Rückschläge in einer zwischenmenschlichen Verbindung. Wenn sich einer aus der Verbindung zurückzieht oder auch die Energie und das Tempo raus nimmt fühlt sich das oft an als wenn man von jetzt auf gleich zum Stillstand gekommen ist. Doch warum zieht sich ein Mann eigentlich zurück? Das kann natürlich sehr viele Gründe haben. Aber im Laufe meiner Berater Tätigkeit bin ich natürlich oft mit der Frage konfrontiert worden warum zieht er sich jetzt zurück?
Was man wissen muss, ist dass ein Rückzug eine ganz bewusste Entscheidung und auch ein ganz bewusstes Verhalten ist. Viele von euch denken dass es hier um Ängste geht oder Bindungsangst Angst vor Gefühlen usw. Aber Ängste sind Dinge die uns unbewusst bewegen und auch zum Verhalten führen. Wenn wir Angst haben verändert sich oft auch unsere Stimme wenn wir Angst haben verändert sich unsere Körperhaltung wenn wir Angst haben funktioniert auch oft das logische Denken nicht mehr. Das sind alles Dinge die wir tun ohne dass wir das bewusst steuern. Keiner verändert bewusst seine Stimme weil er jetzt Angst hat keiner hört auf logisch zu denken weil er Angst hat das sind Abläufe die in unserem Körper unbewusst passieren. Wie gesagt ein Rückzug jedoch ist eine ganz bewusste Entscheidung und auch ein ganz bewusstes Verhaltensmuster. Vielleicht hast auch du dich schon mal aus einer Verbindung zurückgezogen. Und wie war das? Du hast doch bewusst die Entscheidung getroffen dich jetzt zurückzuziehen oder nicht mehr so viel Energie in etwas hinein zu geben. Das hatte nichts mit Angst zu tun es hat damit was zu tun dass eine bewusste Entscheidung getroffen wurde. Das bedeutet dass eben auch ein Rückzug immer durch unser Ego geprägt wird. Und bei Männern ist das oft der Fall dass es hier um die Themen geht, wo sie selber keinen Weg mehr finden. Sie haben 1000 Baustellen offen oder viele Sachen die in der Vergangenheit nie wirklich bearbeitet worden. Sie haben einen Plan vom Leben und merken dass sich das aber nicht so realisieren lässt weil sie immer andere mit verpflichten damit sie ihre Ziele erfüllen können. Und letztendlich ist es bei Männern so wie bei kleinen Jungs sie gehen in eine Trotzphase. Sie sind trotzig und schmollen. Sie schmollen aber nichts weil du was falsches gesagt hast oder dich falsch verhalten hast, letzt endlich schmollen Sie weil sie erkennen dass der Weg und ihr Ziel so nicht erreichbar ist. Dass sie ihr Vorhaben nicht umsetzen können.
Männer delegieren gerne. Sie wissen gerne alles besser sie können natürlich auch alles besser und sind sowieso die besten die es gibt. Denken Sie. Aber oft ist diese Denkweise eine Einbahnstraße. Durch delegieren Versuch Männer ganz oft die Verantwortung für das eigene Verhalten abzugeben. Mach mal dies für mich damit ich da und da weiterkommen. Kannst du das und jenes für mich organisieren damit ich bei meinen Kollegen gut dastehe. Ich kann das nicht so gut wie du. Mit solchen kleinen Sätzen versuchen Sie uns zu bewegen vielmehr dich zu bewegen sie in ihrem eigenen Vorhaben voranzubringen. In einer gewissen Art und Weise ist das auch vollkommen in Ordnung. Wenn ein Mann zum Beispiel nicht bügeln kann und dich nicht frägt ob du ihm das Hemd bügeln kannst weil er das für das Meeting braucht dann ist das jetzt noch nicht gravierend. Aber es gibt eben auch Dinge wo man merkt hier geht es nicht mehr über alltägliche Dinge sondern hier geht es um eigene Ideale zu verwirklichen. Setze wie du hast ja nichts gesagt also bin ich davon ausgegangen ist ein ganz klarer Satz in die Richtung du bist doch verantwortlich was ich denke du musst mir doch sagen was richtig und falsch ist. Nein das ist nicht deine Aufgabe. Er muss sich rückversichern oder sich ein Feedback einholen ob man die gleiche Sichtweise hat. Denn natürlich darfst auch du eine andere Sichtweise haben.
Männer schmollen dann gern und sind beleidigt weil sie in ihrem Vorhaben gescheitert sind. Natürlich geben Sie auch dann die Verantwortung gerne ab du bist schuld weil du nichts gesagt hast hättest du das so und so gemacht wie ich gesagt hätte wäre das nicht passiert. Und du kennst solche setze sie ziehen sich zurück und reden Dir noch ein schlechtes Gewissen ein. Nicht fair. Und deswegen treffen dich seine Rückzüge so hart und verunsichern dich. Weil sie natürlich auch damit ganz genau den ein oder anderen wunden Punkt in deinem Leben antriggern. Aber das ist nicht schlimm. Wichtig ist dass du erkennst dass sein Verhalten nicht dazu dient dich zu bestrafen auch wenn er das gerne vor gibt, sondern dass dieses Verhalten nichts anderes ist als eine Enttäuschung sein eigenes Vorhaben seine eigenen Ziele und seine eigenen Bedürfnisse nicht erfüllt zu haben. Letztendlich sprechen wir hier von unerfüllter Bedürftigkeit. Da du weder die Mutter noch die Therapeutin bist ist es auch nicht deine Aufgabe jedes Bedürfnis deines Gegenübers zu erfüllen. Und auch hier können wir wieder Rückschlüsse auf uns selbst ziehen. Wenn du dich zurückziehst dann sind doch gewisse Bedürfnisse Wünsche und Ziele die du hast auch nicht erfüllt. Wenn du bewusst sagst ich mach da jetzt nichts mehr ich ziehe mich jetzt komplett zurück und mach mein Ding, schmollen wir doch auch weil wir eigentlich bedürftig sind. In manchen Dingen sind Männer und Frauen gar nicht so unterschiedlich. Männer treiben es nur gerne auf die spitze weil sie dann versuchen über Egostrukturen den coolen und harten Typen zu spielen. Sie versuchen ihren Rückzug anderen in die Schuhe zu schieben um von ihrem eigenen Versagen abzulenken. Und das ist glaube ich auch das traurige. Frauen sind da eher emotional. Die dann ganz klar argumentieren das hat mich verletzt damit hast du mich verunsichert, das hat mir Angst gemacht, das konnte ich nicht ein ordnen, das hat mich verwirrt, Frauen argumentieren oft gerade bei Rückzügen über die Emotion. Männer über das Ego. Und genau da ist oft die Diskrepanz. Denn wenn du merkst, dass dein gegenüber sich zurückzieht versuchst du mit deinen Argumenten die Situation zu analysieren. Habe ich ihn verletzt? Hab ich ihn enttäuscht? Bin ich nicht gut genug? Hab ich mich falsch verhalten? Hätte ich das anders machen müssen? Hätte ich mehr auf ihn eingehen müssen? Du argumentierst über die Emotion. Jedoch ist ja der Rückzug des Mannes durch das Ego gesteuert. Es ist eine bewusste egoistische Verhaltensweise oder eine egoistische Entscheidung. Ich bin beleidigt. Ich bin bedürftig. Ich komme nicht weiter also suche ich einen neuen Weg.
Was man dann gerne tun ist sich ablenken. Ob es jetzt Schatten ist oder auf einmal wieder mit dem Motorrad durch die Weltgeschichte fahren reisen oder sich einfach nur auf die Couch vor den Fernseher setzen und sich sinnlos mit Alkohol zu laufen lassen letztendlich ist es eine Ablenkung. Warum weil sie eine Bestätigung suchen dass sie doch gar nicht so falsch sind. Dass ihre Ziele und Vorhaben absolut in Ordnung sind. Und dass sie eben auch ein toller Mensch sind. Letzt endlich darfst du dir einen Rückzug niemals persönlich nehmen. Es ist eine bewusste Entscheidung die er getroffen hat weil sein Vorhaben nicht gelingen wollte. Oder weil er sein Vorhaben falsch angegangen ist. Und wenn man es wirklich ein bisschen reflektiert, dann wirst du erkennen dass er eben versucht hat Verantwortung abzugeben beziehungsweise von sich abzulenken. Es waren immer die anderen schuld warum etwas nicht funktioniert hat. Die Wahrheit ist man war selbst schuld und hat nicht genug Verantwortung übernommen, um sein Vorhaben umzusetzen. Man war nicht mutig genug. Das hat nichts mit dir zu tun sondern einen Rückzug ist das schmollen über das eigene Scheitern.
Wenn du auch so einen Kandidaten hast, und du mal genau hinterfragt haben möchtest was steckt hinter seinem Rückzug und warum schmollt er beziehungsweise welche Bedürfnisse sind da überhaupt nicht befriedigt worden dann bin ich gerne für dich in einem persönlichen Gespräch da und freue mich mit dir diesen Rückzug ganz individuell und persönlich zu analysieren. Ich hoffe du hattest jetzt viel Spaß bei diesem interessanten Artikel und du darfst dich freuen auf wöchentlich neue interessante Themen aus der Männer Welt. Ich freue mich auf deinen Anruf und auf unser ganz zauberhaftes Gespräch.
In diesem Sinne dein Christoph
Autor
Christoph
*Bekannt aus dem TV* Um einen Mann zu verstehen, musst Du einen Mann Fragen. Tauche mit mir gemeinsam ein in die Gedanken und Sichtweisen deines Seelenpartners.
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